Kreis um Giovan Battista Fattori (1696-Trient, 1776)
Christus im Garten Gethsemane
Holz, 58 x 36 cm
Das Thema ist die im Matthäusevangelium (Kapitel 26) erzählte Episode, als Jesus und seine Jünger zum Ölberg außerhalb Jerusalems gingen, in der Nacht, in der Jesus verhaftet wurde. Im Mittelpunkt steht die kniende Gestalt Christi mit gefalteten Händen und dem Blick nach oben gerichtet, während zwei Engel in kleineren Proportionen eilig auf ihn zukommen, von denen einer einen Kelch hält.
Er hatte sich nämlich von den Jüngern vorübergehend entfernt, um sich zum Gebet zurückzuziehen, kurz bevor Judas den Soldaten anzeigte, ihn zu verhaften.
Das Thema ist in der Maltradition recht bekannt, die die Erzählung jedoch so anordnet, dass die schlafenden Apostel in den Vordergrund gerückt werden, die hier jedoch von der Erzählung ausgeschlossen sind, und im Hintergrund Christus im Gebet. Diese Erzählung ist in der Skulptur weniger verbreitet, was dieses Relief zu einem seltenen Stück macht.
Das Werk ist von großer Schönheit und technischer Raffinesse. Das Holz ist fein geschnitzt, und der Künstler achtet auf jedes kleinste Detail, wodurch er Lichteffekte von großer Intensität erzeugt. Das dunkle Holz wird nämlich homogen von Licht durchflutet, wo die Oberflächen perfekt glatt sind, im Gegensatz zur Kräuselung der weichen Gewänder. Dieses technische Können schließt jedoch nicht das Interesse des Schnitzers aus, die Regungen der menschlichen Seele zu erforschen: Im Gesicht Christi zeigt sich nämlich die emotionale Wucht eines Menschen, der sich seines Schicksals bewusst ist. Die Dramatik wird durch die kompositorische Wahl verstärkt, die die drei Figuren fast von den Rändern der Träger erdrückt sieht. Die stilistische Untersuchung führt den Autor auf den Kreis um Giovan Battista Fattori zurück, einen Bildhauer, der hauptsächlich in Trient, seiner Heimatstadt, tätig war. Zu den gesicherten Werken gehört eine Holzskulptur von Jesus Christus, der im Garten Gethsemane betet, die für die Kirche Sant'Anna angefertigt wurde und sich heute in der angrenzenden Kirche San Pietro in Trient befindet. Für den Hauptaltar der Karmeliterkirche in derselben Stadt fertigte er zwei Skulpturen an, die die Heiligen Anna und Elisabeth darstellen und sich heute in der Pfarrkirche von Civezzano befinden. Ihm werden auch die Statuen der Heiligen Petrus und Paulus vom Altar der Kirche San Pietro in Trient zugeschrieben; die Büsten derselben beiden Heiligen aus der Stiftskirche von Arco; zwei Reliefs, die die Anbetung der Hirten und den Turm zu Babel darstellen und in Castel Thun aufbewahrt werden; einige Holztafeln aus dem Chor des Doms von Trient; die Statuen des Hauptaltars der Kirche Sant'Andrea in Torbole sul Garda; die Statuen der Kirche San Carlo Borromeo in Volders.
Er starb im Alter von achtzig Jahren und wurde in der Kirche San Francesco Saverio in Trient beigesetzt.