Anfang des 20. Jahrhunderts
Orientalistischer Innenhof mit Architekturen und Portal
Aquarell auf Papier, 41,5 × 31 cm
Rahmen 58 x 45,5 cm
Unten rechts mit Bleistift signiert
Das vorliegende Aquarell von erlesener Ausführung zeigt einen eindrucksvollen architektonischen Blick von orientalistischem Geschmack: ein sonniger Innenhof, der von Steintreppen, Bögen, durchbrochenen Fenstern und einem monumentalen roten Portal, typisch für die arabische Architektur, geprägt ist. Der gekonnte Umgang mit Licht, mit warmen Schattenzonen und klaren Reflexen, erzeugt eine helle und lebendige Atmosphäre. Die perspektivische Darstellung und die minutiöse dekorative Beschreibung laden den Betrachter ein, in eine stille Reisegeschichte einzutauchen.
Der Orientalismus, verstanden als Malereigattung, entstand und entwickelte sich im 19. Jahrhundert in Europa, genährt durch das Interesse an den Kulturen des Nahen Ostens, Nordafrikas und Südasiens. Der Impuls kam sowohl von den napoleonischen Expeditionen (in Ägypten ab 1798) als auch vom wachsenden europäischen Kolonialismus, der die Neugier auf exotische und ferne Orte weckte.
Künstler wie Jean-Léon Gérôme, Eugène Delacroix, John Frederick Lewis und Alberto Pasini wussten ein idealisiertes und verführerisches Orient visuell umzusetzen, das zwischen Dokumentation und romantischer Vorstellungskraft schwankte. So wurde der Orientalismus zu einem machtvollen Instrument der ästhetischen Flucht für das europäische und amerikanische Sammeln des 19. Jahrhunderts und stellte architektonische Räume, Marktszenen, Innenhöfe und lokale Figuren mit einem Sinn für dekorative Details dar.
Im Vergleich zu zeitgenössischen Malern steht dieses Werk näher an der architektonischen Strömung des Orientalismus, ähnlich den präzisen und hellen Ansichten von Lewis oder den Architekturen von Pasini, als an den animierten Genreszenen. Die Entscheidung, einen Innenhof ohne Figuren darzustellen, betont die stille Kontemplation des Ortes.
Das Aquarell etablierte sich im 18. Jahrhundert in Europa als eigenständige Technik, erfreute sich aber im 19. Jahrhundert, insbesondere im Bereich des Reisens und des Skizzenbuchs, großer Beliebtheit. Im Vergleich zur Ölmalerei ermöglicht das Aquarell eine größere Unmittelbarkeit und Spontaneität und bevorzugt Transparenzen und Lichtschwingungen.
Die in diesem Werk verwendete Technik zeigt eine Beherrschung der leichten Lasierungen und chromatischen Kontraste, die die warme Atmosphäre des Hofes lebendig machen. Die architektonischen Ebenen sind sorgfältig, aber ohne Starrheit studiert und lassen Raum für fast impressionistische Lichteffekte. Dieser Ansatz unterstreicht die moderne Sensibilität des Autors und den Wunsch, eine Emotion hervorzurufen und nicht nur eine topografische Beschreibung.
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