Römische Schule, 17. Jahrhundert
Stillleben mit Kürbis, Birnen und Feigen
Öl auf Leinwand, 30 x 40 cm
Das Genre des Stilllebens erlebte im Europa des 17. Jahrhunderts eine enorme Ausbreitung: In Flandern haben wir die leuchtenden Beispiele Pieter Claesz (1598-1661) und Abraham van Beyeren (1620-1690) zusammen mit vielen anderen Künstlern, in Frankreich Jean-Baptiste Belin (1653-1715), während in Spanien Zurbarán (1598-1664) und Juan Sánchez Cotán (1560-1627) in diesem Genre erfolgreich sind. Auch in Italien erfreut sich das Stillleben ab Michelangelo Merisi, genannt Caravaggio, mit seinem berühmten Früchtekorb, der heute in der Ambrosiana zu sehen ist, großer Beliebtheit, gefolgt von Evaristo Baschenis aus Bergamo, der sich auf die Darstellung von Musikinstrumenten konzentriert, der berühmten Malerin Fede Galizia (1578-1630) und den Neapolitanern Paolo Porpora (1617-1673) und Giuseppe Recco (1634-1695). Das hier beschriebene Stillleben fügt sich perfekt in das Panorama des 17. Jahrhunderts ein, das sich auf diese Art von Werken bezieht, und steht vor allem im Dialog mit der Produktion der römischen Schule, die stark vom Wirken Caravaggios um die Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert beeinflusst wurde. Das Werk Caravaggios fand sofort großen Anklang im römischen Umfeld, wo es einem Geschmack entgegenkam, der sich immer weiter verbreitete. In Rom etablierte sich die Hochburg des Stilllebens caravaggesker Prägung im Umfeld von Giovan Battista Crescenzi, genauer gesagt in der Art Akademie, die diese singuläre Persönlichkeit in ihrem eigenen Haus eingerichtet hatte. Die aktivsten Protagonisten sind Crescenzi selbst, Tommaso Salini und Pier Paolo Bonzi, die zwischen den 1570er Jahren und dem dritten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts lebten. Die offene und realistische Wiedergabe der Objekte, Blumen und Früchte in den Werken dieser Künstler findet sich in diesem kleinen Gemälde wieder, in dem jedes Detail, von den Adern der Feigenblätter bis zum Fruchtfleisch des Kürbisses, das unter der Schale sichtbar ist, mit absoluter Genauigkeit wiedergegeben und durch die von natürlichem Licht erzeugten Kontraste hervorgehoben wird. Letzteres belebt die Früchte und ihre kleinen Unvollkommenheiten, die dazu beitragen, die Komposition noch echter wirken zu lassen, ebenso wie die scheinbar zufällige und ungeordnete Anordnung entlang des Randes des Tisches. Schließlich trägt der dunkle Hintergrund, der typisch für die caravaggeske Malerei ist, dazu bei, die Präsenz des Stilllebens im Vordergrund zu betonen und die Kontraste zwischen den hellen und glänzenden Teilen und denen im Schatten noch weiter hervorzuheben.