ITALIENISCHE SCHULE, 17. JAHRHUNDERT
HL. AGNES MIT LAMM UND BLUMENKRANZ
Öl auf Leinwand
67 x 56 cm / 26,4 x 22 Zoll
Dieses italienische Werk aus dem 17. Jahrhundert stellt die heilige Agnes auf schlichte Weise und mit einer sorgfältig durchdachten Komposition dar. Sie wird dargestellt, wie sie ein Lamm im Schoß hält, das ein zentrales Element ihrer Ikonographie ist und sowohl ihre persönliche Unschuld als auch die spirituelle Reinheit symbolisiert, für die sie verehrt wird. Ein Kranz schmückt ihr Haupt, ein Zeichen für den Triumph ihres unerschütterlichen Glaubens und die Ehre, die ihr als Märtyrerin zuteil wurde.
Eine bekannte Passage aus der Legenda Aurea lautet:
„At the tender age of twelve, St. Agnes shone with a beauty and purity that defied worldly corruption... In this resolute stance, she embraced martyrdom, her sacrifice a lasting testimony to divine chastity.“
(„Im zarten Alter von zwölf Jahren erstrahlte die heilige Agnes in einer Schönheit und Reinheit, die jeder weltlichen Korruption trotzte... In dieser entschlossenen Haltung nahm sie das Martyrium an, ihr Opfer ein bleibendes Zeugnis göttlicher Keuschheit.“)
Der kirchlichen Tradition zufolge stammte die heilige Agnes aus einer römischen Adelsfamilie und erlitt um das Jahr 304 n. Chr. während der Verfolgungen unter Diokletian das Martyrium. Die Assoziation mit dem Lamm ist kein Zufall: Ihr Name (Agnes) erinnert an den lateinischen Begriff agnus („Lamm“), was ihr Bild als Sinnbild für Reinheit und freiwilliges Opfer verstärkt. Darüber hinaus wird sie häufig mit einem Schwert dargestellt, Symbol ihrer Hinrichtung, und mit einer Palme, traditionell ein Zeichen des Martyriums. Der Kranz, den sie auf dem Kopf trägt, ist ein klares Zeichen für den Sieg über irdische Versuchungen und die Erhebung innerhalb der Kirche als Vorbild göttlicher Keuschheit.
Im 17. Jahrhundert erfreute sich das Thema der heiligen Agnes in der florentinischen Malerei großer Beliebtheit. Die Künstler dieser Zeit waren besonders von dem Kontrast zwischen ihrem jugendlichen Aussehen und ihrer festen Religiosität angezogen, einer Herangehensweise, die dem zeitgenössischen Geschmack entsprach, der auf eine intensive emotionale Ausdruckskraft und eine ausgeprägte Frömmigkeit ausgerichtet war. Infolgedessen wurde das Bild der heiligen Agnes – komplett mit Lamm und Kranz – zu einem wiederkehrenden Motiv in florentinischen Ateliers, das die hohe Wertschätzung für einen unerschütterlichen Glauben und eine tugendhafte Lebensweise widerspiegelte.