Werkstatt der Carracci, 17. Jahrhundert
Verkündigung
Öl auf Kupfer, 42 x 34 cm
Dieses kleine, auf Kupfer gemalte Verkündigungsbild ist der Produktion der emilianischen Schule des 17. Jahrhunderts zuzuordnen. Es gibt nämlich viele Beispiele von großen emilianischen Künstlern, die dieses Objekt verwenden und es durch ähnliche Stilelemente darstellen, die oft von der Malerei der Brüder Carracci abgeleitet sind. Die Schüler ihrer Accademia degli Incamminati waren zahlreich und erzielten sowohl innerhalb als auch außerhalb der Regionsgrenzen prestigeträchtige Ergebnisse: Zu den wichtigsten zählen Domenichino, Guido Reni, Giovanni Lanfranco, Francesco Albani und Guercino, der zwar nicht die Akademie besuchte, aber Seite an Seite mit einem Mitglied der Familie Carracci studierte. In dieser Verkündigung finden wir klare Anklänge an die Malerei von Annibale, wie z.B. die Engelchen und Putten oben rechts, die identisch sind mit denen des gleichnamigen Werkes, das heute im Louvre aufbewahrt wird. Der Rest der Komposition greift die Posen und die allgemeine Anordnung der Figuren auf, auch wenn die Farbtöne eher ins Aschgraue tendieren, was die Inkarnationen betrifft, und der Hintergrund sich nicht zur äußeren Landschaft hin öffnet; das Übergewicht der grauen Wolken ermöglicht es jedoch, die Lichtkontraste der Gewänder stärker hervorzuheben, die besonders auffallen, wenn man das Blau und das Rot der Kleider der Jungfrau betrachtet, die leuchtende und lebendige Farben aufweisen. Dieselbe Herangehensweise findet sich in den Gemälden zum gleichen Thema, die von den Mitgliedern der Akademie geschaffen wurden, die dann ihre eigenen besonderen Stilelemente entwickeln, die aber leicht auf eine gemeinsame klassizistische Ader zurückgeführt werden können, ein Ergebnis der Lehren der drei Brüder.