Francesco Montelatici, genannt Cecco Bravo (Florenz, 15. November 1601 – Innsbruck, Dezember 1661), zugeschr.
Ankleiden eines Ritters vor der Schlacht
Öl auf Schiefer, cm 48 x 47
Mit Rahmen, cm 60 x 58
Signiert unten rechts FM
Die rätselhafte dargestellte Episode, die zwei Ritter zeigt, die sich auf die Schlacht vorbereiten, die im Hintergrund droht, lässt vielfältige Interpretationen zu. Im Vordergrund wartet eine Gruppe von drei Rittern darauf, in Aktion zu treten: Der erste steckt das Schwert in die Scheide, daneben erhebt der andere die Morgensternkeule in den Himmel, beide sind antik gekleidet, mit einer Rüstung, die an die römische Welt erinnert. Einem dritten Ritter, diesmal nach zeitgenössischer Mode gekleidet, wird von zwei Dienern geholfen, während er eine imposante Rüstung mit Federhut anlegt.
Figuren von Rittern sind im Katalog von Cecco Bravo, einem Maler des florentinischen Seicento, der für seinen originellen Stil und eine ebenso faszinierende wie rätselhafte Persönlichkeit bekannt ist, nicht ungewöhnlich.
Vergleichbare Werke sind Angelica und Ruggero des Smart Museum of Art, Chicago, Erminia und die Hirten der Musei Civici di Pistoia oder Angelica und Ruggero des Palazzo Pretorio in Prato.
Aber es ist vor allem der Pinselstrich, locker und mit charakteristischer, verströmender Malerei, aufgebaut auf zerlegten Farbstrichen, auf Kontrasten zwischen Transparenzen und kräftigeren Materialschlägen, zwischen Schimmern und Gegenlichteffekten, der dieses Werk charakterisiert und es so mit der Kunst des Montelatici verbindet.
Cecco Bravo, ein skurriler Geist, näherte sich auch dem venezianischen Kunstmilieu, insbesondere Malern wie Sebastiano Mazzoni und Domenico Fetti. Die eigenständige Tätigkeit des Malers ist ab 1624 belegt, wie aus einigen Zitaten des Gerichts der Accademia del Disegno hervorgeht, in denen er erstmals als Cecco Bravo erwähnt wird. 1637 wurde er Akademiemitglied und blieb es bis 1659, kurz vor seiner Abreise nach Innsbruck an den Hof des Erzherzogs Ferdinand Karl von Österreich und Anna de' Medici, Grafen von Tirol. Zu seinen berühmtesten Werken gehören die Fresken an der Nordwand im Salone degli Argenti im Erdgeschoss des Palazzo Pitti. Die Fresken, die anlässlich der Hochzeit zwischen Ferdinand II. de' Medici und Vittoria della Rovere geschaffen wurden, wurden zwischen 1638 und 1639 fertiggestellt und zeigen Lorenzo il Magnifico bringt den Frieden und Lorenzo il Magnifico empfängt Apollo und die Musen. Sie zeigen eine Malerei mit fließenden und transparenten Farbgebungen, die von Pietro da Cortona stammen, der kurz zuvor die Fresken im Zimmer der Stufa, ebenfalls im Pitti, fertiggestellt hatte. Nach 1650 orientierte sich die Malerei von Montelatici zu einer größeren formalen Unruhe, die von düsteren Tönen dominiert wurde und auf eine Entmaterialisierung des Raumes abzielte, der eher durch immer verschwommenere Pinselstriche im Hintergrund definiert wurde. In diesem besonderen Fall wird die Materialität der Pinselstriche noch stärker betont durch den besonderen Träger, den Schiefer, der Ölfarbe wenig oder gar nicht aufnimmt und die Farben sehr leuchtend und lebendig lässt. Die Wahl dieses Steins als Träger erklärt sich durch seine Konservierungseigenschaften und die besondere malerische Wirkung. Nicht umsonst haben große Künstler wie Tizian und Sebastiano del Piombo ihn verwendet, aber es gäbe viele Maler der Vergangenheit aufzuzählen, die diesen Stein verwendet haben, insbesondere im 16. und 17. Jahrhundert.