Das Gemälde zeigt Sisera und Jael, eine der Heldinnen des Alten Testaments. Nachdem sie Sisera, einen kanaanitischen General, der auf der Flucht vor der israelischen Armee ist, in ihr Zelt gelockt hat, tötet Jael ihn im Schlaf, indem sie ihm einen Zeltpflock in den Schädel schlägt. Die gemalte Szene nimmt keine blutigen Züge an, im Gegenteil, sie ist von einer ruhigen Atmosphäre durchdrungen, die auf den ersten Blick fast idyllisch erscheinen könnte.
Aus dem Schatten des Hintergrunds tritt nichts hervor außer den beiden Figuren. Der Krieger Sisera liegt ausgestreckt in einem erholsamen Schlaf und scheint fast seinen Kopf auf den Schoß der reizenden Jael zu legen, die ein elegantes Seidenkleid in Blau und Rot trägt und deren Haare zu einer raffinierten Frisur hochgesteckt sind. Erst wenn man die Arme und Hände des Mädchens betrachtet, erkennt man, dass sie mit einem Pflock und einem Hammer bewaffnet ist und ohne zu zögern den ahnungslosen General ansieht, bevor sie ihn schlägt.
Dem Gemälde liegt ein Gutachten der bekannten Kunsthistorikerin Mina Gregori vom 3. Februar 1993 bei, die die Urheberschaft „ohne jeden Zweifel“ dem Maler ONORIO MARINARI (Florenz 1627/1715), einem Anhänger und Cousin von Carlo Dolci, zuschreibt.
85,5X71,5 OHNE RAHMEN
108X93 mit Rahmen