Annibale Gatti (Forlì 1827 - Florenz 1909), zugeschr.
Allegorische Szene
Öl auf Papier, auf Tafel aufgebracht, 25 x 30 cm - mit Rahmen 36 x 42
Das Werk allegorischen Charakters ist aufgrund von Analyse und stilistischem Vergleich mit Sicherheit der Hand von Annibale Gatti (1827-1909) zuzuschreiben. Als Schüler von Giuseppe Bezzuoli war er einer der bedeutendsten Maler des späten 19. Jahrhunderts in Florenz und der repräsentativste der Zeit von Florenz als Hauptstadt. Ein Teil seiner Produktion bezieht sich auf mythologische und allegorische Szenen: Das betreffende Papier ist eine vorbereitende Skizze, die zu dem aktuellen Zyklus gehört, ein repräsentatives Beispiel für die romantisch-puristische Malerei der Zeit. Eine weibliche Figur mit einer Zinnenkrone auf dem Kopf, identifizierbar mit der griechischen Göttin Tyche, sitzt auf einem Thron, begleitet von einem Amor an ihrer Seite mit der Fackel des heiligen Feuers in der Hand. Zu ihren Füßen befindet sich ein Füllhorn, aus dem Waffen quellen. Um sie herum legen fünf weibliche Figuren Lorbeerkränze auf das Fundament des Throns. Die Frauen könnten die fünf Kontinente darstellen, die ihre Identität und ihren Schutz der Göttin anvertrauen. Im Hintergrund ist ein blauer Himmel skizziert, während andere Figuren im Hintergrund agieren.
Das Glück von Annibale Gatti wird durch die Aufträge des florentinischen Bürgertums und Adels der Zeit sowie durch die Fresken der königlichen Apartments der Villa Meridiana im Palazzo Pitti im Jahr 1861 bezeugt, die als Residenz von König Vittorio Emanuele II. bestimmt waren. Um die vom Maler erreichte Bekanntheit zu bestätigen, reicht es aus, zu berücksichtigen, dass eine seiner Arbeiten in der Zeitung La Nazione vom 23. Juni 1872 erwähnt wurde, wo mitgeteilt wurde, dass der Maler "Paisiello vollendet, der vor Katharina II. von Russland seine Oper La Serva Padrona inszeniert". Die Zuschreibung wird zusätzlich durch eine Bleistiftaufschrift auf der Rückseite unterstützt.
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