Die “ländliche Szene” (Ölgemälde auf Leinwand, 90 x 113 cm ohne Rahmen und 110 x 125 cm mit zeitgenössischem Rahmen), die sich auf die bloße Anwesenheit von Tieren konzentriert – ein Ochse, eine Kuh, zwei Schafe und eine Ziege – mag in diesem spezifischen Genre eine Ausnahme darstellen, spiegelt aber die vorherrschende und konstante Praxis von Philipp Peter Roos, genannt "Rosa da Tivoli" (Frankfurt am Main 1657 - Rom 1705), wider, dessen Hand das fragliche Gemälde zuzuschreiben ist.
Ein Urteil, das voll und ganz durch die feststellbare Äußerung der eigentümlichsten Qualitäten des Meisters sowohl in malerischer als auch in erfinderischer Hinsicht gestützt wird. Tatsächlich dreht sich das Gemälde um das bevorzugte Thema von Roos, das wie üblich vor einem Landschaftshintergrund mit antiken Ruinen und den Resten eines Aquädukts angesiedelt ist, typisch für die Landschaft um Rom, mit einer indirekten Inspiration aus Tivoli. Einer Stadt, in der der Maler ein Landhaus mit verschiedenen Tieren besaß, die zusammen mit ihrem Hirten und dem Hüter des Hauses oft die üblichen Figuren seiner pastoralen Darstellungen sind.
In diesen Werken entfaltet Philipp - eben besser bekannt unter seinem italianisierten Spitznamen "Rosa da Tivoli" - Kompositionen, die fast immer auf der Präsenz von Tieren basieren, mehr als auf Personen, üblicherweise Schafe, Ziegen und Kühe, die manchmal die Vordergründe mit einer übermäßigen Hervorhebung überragen, so dass sie bedrohlich wirken können. Ein Fehler, der bei unserem‘ Gemälde nicht auftritt, da das Ausstellungsmaß der Tiere nicht übermäßig ist und glücklich von der Abstufung der zweiten Ebenen bis zum oben genannten Landschaftshintergrund aufgenommen wird, auch dank der fließenden und körperhaften malerischen Ausführung, die von konstruktiven chromatischen Kontrasten und Hell-Dunkel-Übergängen untermauert wird.
Als Sohn und Schüler von Johann Heinrich, der ebenfalls ein berühmter und tüchtiger Tiermaler war, der sich auf pastorale Szenen spezialisiert hatte, zog Philipp sehr jung 1677 nach Rom und italianisierte sich rasch, sowohl sozial als auch kulturell; wie uns auch die Biografien von Pio und Pascoli belegen. Im Jahr 1681 heiratete er eine Tochter von Giacinto Brandi, einem aufstrebenden Meister der römischen Malerei des späten 17. Jahrhunderts, dessen malerischer, im Wesentlichen barocker Abdruck sich deutlich in den figürlichen und technischen Methoden von Rosa da Tivoli widerspiegelt, der bei den römischen Auftraggebern, auch aristokratischen, einen begeisterten Erfolg hatte. Im Palazzo Taverna ist ein ganzer Saal nur mit seinen Gemälden dekoriert, mindestens fünfzig.
Über die produktive Malerfamilie Roos wurde von Hermann Jedding ein sorgfältiges Buch mit einem guten illustrierten Repertoire herausgegeben (Johann Heinrich Roos. Werke einer Pfalzer Tiermalerfamilie in der Galerien Europas, V.P. von Zabern ed. , Mainz 1998), in dem Philipp Peter zusammen mit dem oben genannten Stammvater natürlich eine primäre Rolle spielt.
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Dr. Riccardo Moneghini
Kunsthistoriker