Maler, tätig in Rom im 18.-19. Jahrhundert
Ansicht des Tempels der Minerva Medica
Öl auf Leinwand, cm 65 x 78 – mit Rahmen cm 71,5 x 85
Das Gemälde trägt eine traditionelle Zuschreibung an François Marius Granet (Aix-en-Provence, 1775 - 1849). Der Maler war Schüler von David, lebte aber von 1802 bis 1819 in Rom, wovon eine Reihe von Gemälden zeugen, die Ansichten der Stadt und vor allem der römischen Campagna darstellen (Ponte San Rocco in Tivoli, 1810-20, MoMA, New York), um dann zwischen 1825 und 1830 dorthin zurückzukehren. In der Ewigen Stadt widmete sich Granet der Vedutenmalerei, wobei er sich von der Landschaftsmalerei von Gaspard Dughet und Van Lint inspirieren ließ und eine neoklassizistische Sensibilität zum Ausdruck brachte, die jedoch von einer romantischen Ader durchdrungen war, die in der Lage war, 'den Geist der Orte' zu beschwören (vgl. L. Salerno, 'Pittori di vedute in Italia (1580 - 1830)', Rom 1991, p. 425, S.85). Die Leinwand zeigt eine Ansicht des Tempels der Minerva Medica auf dem Esquilin, ein zehneckiges Gebäude, das von einer 25 Meter hohen Kuppel bedeckt ist, aber in Wirklichkeit handelt es sich um das Nymphäum der 'Horti Liciniani', der großen Residenz mit Gärten, die im 3. Jahrhundert n. Chr. Kaiser Gallienus gehörte.
Der Tempel war Gegenstand zahlreicher Darstellungen in der Malerei, die an die Überreste der Antike erinnern, wie die Stiche von Giovan Battista Piranesi (1756), das Gemälde von Paolo Anesi mit der Ansicht des Tempels der Minerva Medica (Privatsammlung, Rom), schließlich das von Jean Baptiste Pillement, das im Museum von Warschau aufbewahrt wird.
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