Gaspare Diziani
(1689 Belluno - 1767 Venedig)
Gemäldepaar
VENUS IN DER WERKSTATT VON VULKAN / VENUS UND NEPTUN
Öl auf Leinwand
90,5 x 101 cm jeweils
VERKAUFT
Die beiden zusammenhängenden Gemälde, in denen die Elemente Feuer und Wasser allegorisch thematisiert werden, waren vermutlich ehemals Teil eines dekorativen Zyklus, der durch die zusätzlichen Motive "Luft" und "Erde" ergänzt wurde. Entsprechend der Größe wurden die Bilder vermutlich als Supraporten in sehr hohen Repräsentationsräumen oder dem Hauptsaal eines italienischen Palastes integriert.
Stilistisch lassen sich die Darstellungen auf Dizianis Lehrer Sebastiano Ricci zurückführen, von dem auch Stiche bekannt waren. Dem Thema und seiner Tradition folgend, ist Venus hier auf einem Delfin in Wellen dargestellt, mit einem respektvollen Blick zum Meeresgott, der in einer Muschel steht und sich ihr gnädig zuwendet. Das Velum der Liebesgöttin wird von einem Putto hochgehalten. Im gegenüberliegenden Bild erscheint Venus außerhalb der Schmiedecaverne in Wolken, während sie ein Bronzegefäß hält, das vermutlich von Vulkan gefertigt wurde. Auch hier erscheint ein Amor-Knabe mit Helm als Vermittler. In gewisser Weise zeigen beide Gemälde die Geste der Beschwichtigung der Naturgewalten durch Venus, die im letzteren Bild das schöne Krugobjekt dem Kriegshelm vorzieht.
Diese beiden Gemälde weisen eine hohe Qualität auf, die einer höfischen Ausstattung entspricht, was auch im Hinblick auf die ehemalige hohe Raumaufhängung zu verstehen ist.
Diziani galt lange als der wichtigste Nachfolger seines Lehrers Sebastiano Ricci (1659-1734). Ab 1717 hielt er sich in Dresden auf, ernannt von August III. In der Zwischenzeit wurden 1718 vier Oberportale in der Münchner Residenz geschaffen, später arbeitete er in Rom und Venedig. Dizianis beide Söhne Antonio (1737-1797) und Giuseppe (1744-1821) arbeiteten mit ihm an seinen umfangreichen Aufträgen.